Wie ich zur Jagd kam
„Es ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild,
waidmännisch jagt wie sichs gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“ – Oskar von Riesenthal

von Sascha Meisler
Meine Liebe zur Natur begann früh. Bereits mit fünf Jahren verbrachte ich viel Zeit mit meinem Großvater auf Spaziergängen durch Felder und Wiesen – besonders der nahegelegene Bauernhof hatte es mir angetan. Was als Spielplatz begann, wurde schnell zum Lernort: Ich half beim Füttern, Tränken, Melken, Misten – und genoss jede Minute.
Mit 16 erwarb ich den Moped- und Traktorführerschein und arbeitete fortan regelmäßig bei einem Lohnunternehmen. So lernte ich nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Maschinenführung über viele Jahre intensiv kennen.
„Nach der Jägerprüfung ist man allenfalls ein theoretischer Jäger ohne Praxiserfahrung. Sofern man nicht aus einer Jägerfamilie kommt…“
Während der Maisernte beobachtete ich immer wieder Jäger – fasziniert, aber ohne Zugang zur Jägerschaft. Der Wunsch, selbst Jäger zu werden, wuchs. 2013 sprach ein Freund erstmals offen darüber, seinen Jagdschein zu machen – das war mein Auslöser. Ich informierte mich und entschied mich bewusst für den aufwendigeren, dafür aber praxisnäheren Kurs der Kreisjägerschaft Aachen.








Ab Herbst 2014 hieß es lernen, schießen, exkursionieren – ein intensiver Lehrgang, der im Frühjahr 2015 mit der Jägerprüfung endete. Die Erleichterung nach bestandener Prüfung war riesig – und der offizielle Einstieg ins Jägerleben wurde mit der Verleihung des Jägerbriefs gebührend gefeiert.
Jagdschein! Und nun…?
Da ich aus keiner Jägerfamilie stamme, war der praktische Einstieg umso wertvoller. Ein junger Mitstreiter stellte mir seinen Großvater vor – einen erfahrenen Jagdpächter, der mir als Lehrmeister zur Seite stand. Bei ihm machte ich meine ersten Ansitze, erlegte mein erstes Stück Wild und lernte, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen.
Heute bejage ich ein Revier in direkter Nähe meines Zuhauses. Fast täglich bin ich draußen – mit offenen Augen, Respekt vor dem Wild und tiefer Dankbarkeit für einen Weg, der in der Kindheit begann und zur Berufung wurde.